Eigentlich hätte nach der Postkarte aus London noch eine zweite folgen sollen: Nach sechs prall gefüllten Tagen in der britischen Hauptstadt und einer kurzen Pufferpause war ich nämlich noch neun Tage auf dem Wasser unterwegs. Während dieser Reise, die uns an die Westküste Schwedens hätte führen sollen, habe ich jedoch kein einziges Foto geschossen. Nichtmal mit dem Smartphone. Wer mich etwas kennt, der weiß, dass das äußerst ungewöhnlich ist. Gelinde gesprochen.
Über den Törn, den ich unter “Erfahrung” verbuche, werde ich an dieser Stelle aus verschiedenen Gründen nicht weiter berichten.
Dagegen werde ich den London-Aufenthalt natürlich nachtragen und auch mit aktuellen Fotos bebildern, denn die eingangs erwähnte Postkarte ziert ein Archivbild. Da an, neben und unter der Albert Hall schon seit geraumer Zeit fleißig gebaut wird, ist es momentan schwierig, Postkarten-Fotos von dem Gebäude zu machen.
Die Wettervorhersage verheißt zwar bis zu 26°C, aber morgens ist es noch ziemlich trüb.
Acht Glasen
Am Stintfang ist es schon etwas sonniger…
Elphi & Co.
… und auch die Elphi schält sich allmählich aus dem Dunst.
Gummiparagraph
Im Büro muss ich erst einmal durchlüften. Damit das nicht in Türenknallen ausartet, habe ich mir dieses Helferlein besorgt. Zusammen mit dem farblich abgestimmten Türstopper erfüllt es beinahe täglich seine Pflicht. Und bringt mich zum Schmunzeln, denn ich bin zwar keine Juristin, arbeite aber in dem Sachgebiet, das sich unter anderem um die allgemeinen Rechtsangelegenheiten des Hauses kümmert.
Bürostuhl with a view
Nach getaner Arbeit mache ich mich auf zur S-Bahn. Am Stintfang hat sich jemand den Aussichtsplatz gemütlich eingerichtet.
Segeln gucken
Rund fünfundzwanzig Minuten später stehe ich am Alsterufer. Heute bin ich allerdings nicht nur zum Gucken hier…
Windspiel
… sondern um in die “Windspiel” der Segelsparte des FC St. Pauli eingewiesen zu werden. Meine Jollensegelkünste liegen seit einer Weile brach, daher ist das alles erst einmal ziemlich aufregend. Als ich die Pinne in der Hand habe, stelle ich fest: Ist wie Fahrrad fahren. Verlernt man nicht. Perfektion ist etwas anderes, aber wenn man los- und heile wieder ankommt, hat man zumindest die Lizenz zum eigenständigen Weiterüben nicht verloren.
Die andere Seite
Auch auf der anderen Alsterseite wird fleißig gesegelt.
Atlantic
Der Himmel über dem Hotel Atlantic. Was für ein Unterschied zu heute Morgen!
Abhängen
Zu Hause erstmal die Handschuhe zum Trocknen aufhängen. Solange die Sonne noch auf die Hauswand scheint.
Black Cherry
Die erste Tomate habe ich schon vor ein paar Tagen geerntet. Bald wird es für einen kleinen Salat reichen.
Sundowner
Heute stehen Earth, Wind & Fire auf der Freilichtbühne im Stadtpark. Zum Sonnenuntergang wird der halbe Stadtteil mit “September” beschallt.
Ich bastele noch schnell diesen Blogeintrag und verfrachte mich dann Richtung Koje.
Fortsetzung folgt (im August).
“12 von 12” ist ein Fotoprojekt für Blogger, wobei es mittlerweile auch viele Mitstreiter ohne Blog auf Twitter und Instagram gibt.
In den letzten drei Jahren verliebte ich mich zweimal.
Das erste Mal war von der Sorte “keine gute Idee”. Das wusste ich gleich, aber manchmal ist das eben so: Der Kopf weiß es besser, aber der Rest des Systems zieht nicht mit. Dennoch dauerte es erstaunlich lange, bis ich damit durch war. Aber eines Tages war es so weit und ehe ich mich versah, verliebte ich mich ein weiteres Mal.
Diesmal ohne Wenn und Aber. Kopf, Bauch und Herz waren sich in Rekordzeit einig. In einer Weise, die ich nicht für möglich gehalten hatte. Als wäre alles andere zuvor nur ein Probelauf gewesen. Ich war zu allem bereit und schickte mich zum Höhenflug an.
Was folgte, ist schwer mit Worten zu beschreiben. Meine Gemütslage war derart radikal, dass ich mich dazu entschloss, mir im zarten Alter von 42 Jahren ein Tattoo zuzulegen. Mit dem Gedanken hatte ich schon lange gespielt und der Sommer hatte mir nun auch endlich ein Motiv geliefert. Eines, das Wasser, Himmel und Hamburg symbolisiert und in dieser Kombination zeitlos genug ist, um es sich unter die Haut ritzen zu lassen.
Alsterschwanenfreund
Der Alsterschwanenfreund hatte, ähnlich wie Schnurpsel, der König des Rondeelteichs, keinerlei Berührungsängste bei unserer Begegnung auf dem Wasser. Mangoschale und Studentenfutter trafen seinen Geschmack zwar nicht, aber die Brösel des ebenfalls mitgeführten Müsliriegels wurden begeistert verschlungen. Trotz aller Gier war seine Schnabelführung dabei außergewöhnlich zärtlich. Einmal zwickte er mir sogar ganz sachte in die Nase – wie ist das, schnäbeln Schwäne eigentlich? Dieser hat es jedenfalls versucht.
Schwanenfreund
Der kleine Schwanenfreund auf meinem Rücken wird heute ein Jahr alt.
Drei Sommer lang habe ich im eigenen Kajak auf dem Rondeelteich ungestört mein Abendessen genießen dürfen. Das ist jetzt vorbei, denn heute hat Er mich entdeckt. Er, das ist Schnurpsel, der König des Rondeelteichs. Er mag Pizza, gerne auch ohne Bitte & Danke in ganzen Stücken und direkt aus der Tupperdose.
“Hach, diese Ruhe! Und endlich Abendessen.”
“Hab ich da ‘Abendessen’ gehört? Was gibt’s denn?”
“Hmmm! Pizza! Selbstgemacht?”
“Sieht echt lecker aus…”
*SCHNAPP*
*SCHNURPSELSCHNURPSEL* – “Ey! Das war mein Abendessen!”