Reeperbahn Festival 2023

Eigentlich mag ich das Reeperbahn Festival nicht so sehr. Wenn aber eine Freundin spontan fragt, ob ich Lust habe, sie zu begleiten und mir die Decke eh gerade auf den Kopf fällt, schert mich mein Geschwätz von gestern wenig.

Verabredet waren wir auf dem Spielbudenplatz, auf dem zu diesem Zeitpunkt gerade Sam Himself auftrat.

Das war jetzt nicht außergewöhnlich, aber solide. Und eine Stimme hat der junge Mann, hmmmmmm! Die Zugabe war „Dancing in the dark“ von Bruce Springsteen. Sehr schöne Version. Genehmigt.

Unsere erste „richtige“ Station war die Prinzenbar. Dort starteten wir mit Das Weeth Experience und Carsten Brosda.

Eine „psychedelische Kulturtheorielesung“ nennen die Menschen von Michelle Records das, was es mittlerweile auch in „Willy-Brandt-rotem Vinyl“ unter dem Titel „Nichts Kommt Von Selbst Und Wenig Ist Von Dauer“ zu kaufen gibt: Carsten Brosda las aus seinem Buch „Mehr Zuversicht wagen“ und die Band improvisierte live dazu. Timing und Rhythmus, Text und Musik, das passte richtig gut. Falls es doch noch jemand nicht mitbekommen haben sollte – und solche Menschen soll es ja geben, sogar in Hamburg -: Carsten Brosda ist zurzeit der hiesige Kultursenator. In Hamburg macht der Kultursenator noch selbst Kultur! Leider verlor die Kombi während des Auftritts nicht wenige Zuschauer. Das ist die Krux mit so einem Festival: Immer ist irgendwo auch woanders noch etwas, vielleicht besseres, vielleicht einzigartiges und die beliebten Dinge füllen sich schnell, da darf man nicht zu spät reagieren. FOMO deluxe. Nicht gerade förderlich für die Konzentration auf das hier und jetzt.

Wir blieben jedenfalls bis zum Schluss und auch noch bis zum Ende des Konzerts von Dottie Anderson.

Das hat mich nicht vom Hocker gerissen, war aber ok. Auffällig, wie kurz die meisten Stücke waren. Das waren vielfach keine Songs, höchstens Songideen. Einer verkürzten Aufmerksamkeitsspanne geschuldet? Streaming-Vorgabe? Früher gab es den Begriff des „Radio Edit“. Gibt es möglicherweise immer noch, heißt wahrscheinlich nur mittlerweile anders.

Einer Erwähnung bedarf noch das Zwischenspiel: Ein eigentlich nettes Gespräch mit einem der Security-Menschen driftete in trübe Gewässer ab, Stichwort Corona-Maßnahmen. Dabei hatte sich das mit der Schwurbelzone in Docks und Co. doch eigentlich erledigt? Dachte ich jedenfalls.

Unsere zweite Station war die St. Pauli Kirche. Dort hörten wir Lucy Clearwater.

Das passte zwar atmosphärisch ganz wunderbar zum Raum, wurde nur auf Dauer recht eintönig. Bemerkenswert: Lucy Clearwater hat auch Songs in deutscher Sprache geschrieben. Deren „Deutsch als Fremdsprache“-Charakter kann man zwar nicht abstreiten, gefallen haben sie mir aber trotzdem. Oder vielleicht auch gerade deswegen.

Zum Abschluss gingen wir ins Indra zu Kids Return.

Sound und Outfit der Band kann man nur als retro bezeichnen, mit einem Schuss Oasis im Gesang, was hervorragend harmonierte. Dermaßen retro war das, da haben wir mehrfach überprüfen müssen: Ist das jetzt Ironie oder meinen die Jungs das ernst? Offenbar Letzteres. Und die waren richtig gut!

Jedenfalls, so stelle ich mir das Reeperbahn Festival im Bestfall vor: Man stromert von Bühne zu Bühne, entdeckt Sachen, findet einiges so lala, anderes gut und manches klasse und fällt am Ende um viele Eindrücke bereichert (und eventuell auch ein klein wenig bier- oder weinselig) in die Koje. Ihr seht mich bekehrt.

Dummerweise kollidiert das Event nächstes Jahr mit einem spielentscheidenden Abgabetermin. Das finde ich jetzt schon schade.

Drei Abende in der Elbphilharmonie

Ich habe drei Abende in der Elbphilharmonie und einen auf dem Reeperbahn Festival nachzutragen. Ich fange mit der Elbphilharmonie an.

Da hatte die Neugier gesiegt und mich zum Kauf eines Tickets für die „Harbour Front Sounds“-Veranstaltung zu Manfred Krug und seinen Tagebüchern im Kleinen Saal bewogen. Dort saßen Manfred Krugs zweitjüngste Tochter Fanny als lesend und singend Vortragende und Krista Maria Schädlich als langjährige Freundin Krugs und Herausgeberin der Tagebücher zusammen mit Olli Schulz, dem die Moderatorenaufgabe zugedacht war. Dankenswerterweise gelang es den Damen problemlos, sich gegenüber Herrn Schulz zu behaupten. Der schien leider immer wieder zu vergessen, dass er nicht die Hauptperson des Abends und als Alleinunterhalter geladen war. Ließ sich gar noch zu einem mehr als peinlichen „Zaubertrick“ hinreißen. Ich bin nicht sicher, ob ich das eher anstrengend oder eher unterhaltsam fand. Irgend etwas dazwischen vielleicht. Bedauerlicherweise war Frau Krug stimmlich etwas angeschlagen, nichtsdestotrotz mochte ich die Songs und ihre Art, diese und die Tagebuchauszüge vorzutragen, sehr. Das letzte Musikstück, eine deutschsprachige Fassung von „Baby, it’s cold outside“ im Duett mit ihrem Vater – die Technik macht’s möglich – hat mich richtiggehend angerührt. Und auch die wunderbare Klavierbegleitung durch Bene Aperdannier soll nicht unerwähnt bleiben.

Tatsächlich war die Veröffentlichung der Krug’schen Tagebücher komplett an mir vorbeigegangen. Durch die vorgetragenen Ausschnitte angefixt, lieh ich mir die beiden bisher erschienenen Bände aus der örtlichen Bücherhalle. Der erste Teil enttäuschte mich schnell: Manfred Krug präsentiert sich darin selbstverliebt, grumpy und vor allem sehr überzeugt davon, wie schlecht andere in ihren Jobs sind (vor allem: Regisseure und -innen, Drehbuchautor:innen, andere Schauspieler:innen, aber auch Werbetreibende und Handwerker:innen). Schauspielerinnen werden auf ihre „Tittchen“ reduziert und die Art und Weise, wie selbstverständlich dieser (alte, weiße) Mann davon ausgeht, dass Ehefrau und Geliebte ihm – am besten noch in trauter Eintracht – die Koexistenz beider Lebens- und Liebesformen gestatten, triggert mich aus sehr persönlichen Gründen außerordentlich. In den Einträgen nach dem Schlaganfall Krugs im Juni 1997 ändert sich der Ton allerdings merklich und die zeitgeschichtliche Komponente bleibt faszinierend. Als Jahrgang 1973 stöbere ich da nicht zuletzt in meiner eigenen Vergangenheit. Ich werde also wohl noch den zweiten Band lesen und zudem irgendwann auch die Lektüre von „Abgehauen“ nachholen. Zuerst freue mich aber auf Alan Rickmans „Madly, Deeply“. Ich bin mir sicher: An dessen Tagebuchaufzeichnungen werde ich weitaus größeres Vergnügen haben.

Die übrigen Veranstaltungen des diesjährigen Harbour Front Literaturfestivals, die mich interessiert hätten, fanden übrigens dummerweise allesamt in der Woche statt, in der ich studiumsbedingt in Berlin weilte, darunter die Aufzeichnung einer weiteren Folge des NDR-Literaturpodcasts eat.READ.sleep und eine Lesung mit „Mr. ESC“ Peter Urban. Das Festival läuft noch bis zum 28. Oktober 2023.

Das zweite nicht ganz ungetrübte Event war das Konzert von Elvis Costello und Steve Nieve. „Hunderte Fans verließen vorzeitig den Großen Saal“, schrieb am darauffolgenden Tag das Hamburger Abendblatt. Das ist zwar ein klein wenig übertrieben, aber der Besucherschwund war in der Tat nicht unbeträchtlich. Keine Ahnung, ob Mr. Costello sich nicht gut genug gehört hat oder vielleicht generell nicht mehr so gut hört, aber in manche seiner Songs ist der Mann weder vom Tempo noch vom Ton her hineingekommen. Im Sinne von hart an bis jenseits der Schmerzgrenze. Man fragt sich auch, wie ein Mensch mit derart langjähriger Bühnenerfahrung dermaßen ungeschickt im Umgang mit den diversen Mikrofonen auf der Bühne sein kann. Jedenfalls, den teils unterirdischen Sound hatte keinesfalls allein die Technik zu verantworten. Es gab aber auch die Stücke, bei denen alles passte. Für diese Perlen und die Einlagen jenseits der elektronischen Verstärkung hatte sich der Kartenkauf gelohnt. Und nicht zuletzt für Steve Nieve am Flügel.

Auch der dritte Abend wurde von manchen als problematisch bezeichnet: beispielsweise von Joachim Mischke, dem langjährigen Kulturredakteur und Musikkritiker beim bereits erwähnten Abendblatt, in einem Posting auf Facebook unmittelbar vor Konzertbeginn. „Currentzis dirigiert – ausgerechnet – Schostakowitsch 13, ‚Babi Jar’… Ein Stück, das auch den Antisemitismus in der Sowjetunion kritisiert. An das Massaker in der Ukraine erinnert dort ein Denkmal, und das wurde im März 2022 durch russischen Raketenbeschuss beschädigt. Und Currentzis schweigt nach wie vor zu so vielen Fragen, die seine Haltung zu Putin und dessen Angriffskrieg betreffen“, schreibt Mischke dort. Einerseits nachvollziehbar. Andererseits, wenn ich mir manche der Programmentscheidungen (und -änderungen!) der jüngsten Vergangenheit anschaue, die Teodor Currentzis zweifelsohne federführend gestaltet hat, fällt es mir nicht allzu schwer, darin eine kriegsablehnende Haltung zu erkennen. Und vielleicht muss man dem Mann zugestehen, in einem Dilemma zu stecken, das man seinem ärgsten Feind nicht wünscht. Aber ich gebe zu, als bekennender Fan ist es mir nicht möglich, objektiv zu sein.

Wie dem auch sei, musikalisch enttäuschte der Auftritt nicht. Neben Currentzis und dem SWR Symphonieorchester standen der Estnische Nationale Männerchor, Bratschist Antoine Tamestit und Bassist Alexander Vinogradov auf der Bühne. Marko Nikodijevićs Violakonzert berührte und die Interpretation der Schostakowitsch-Sinfonie überwältigte mich erwartungsgemäß. Die anschließende „Nach(t)musik“, bestehend aus der Overtüre über hebräische Themen c-Moll op. 34 von Sergei Prokofjew, Béla Kovács‘ „Sholem-Alekhem, rov Feidman!“ und einem Klezmer-Tanz des rumänischen Komponisten Șerban Nichifor, lebte von der unbändigen Spielfreude der Beteiligten, darunter auch Solist Tamestit. Wie bedauerlich, dass es Currentzis‘ letzte Saison als Chefdirigent des SWR SO ist. Ein Gastspiel in dieser Kombination gibt es noch in der Elphi, am 12. Dezember 2023. Noch gibt es Karten.

The Show must go online (5)

Dass ich im letzten Beitrag die BBC Proms erwähnte, kommt nicht von ungefähr. Eigentlich will ich nämlich im August wieder hin. Diesmal nicht nur nach London; geplant ist außerdem eine Wanderung in den Yorkshire Dales und ein Besuch des Chatsworth House. Und ich habe Karten für Harry Potter im Palace Theatre, verdammt noch eins!!!

Ein Grund, warum ich neben den örtlichen Informationsquellen immer mit einem halben Auge die Coronavirus-Berichterstattung des Guardian im Blick habe. Allerdings bisher ausschließlich die, weswegen ich erst in den letzten Tagen die Serie „Lockdown culture“ entdeckte.

Nun weiß ich gar nicht, wo ich mit dem Nachholen anfangen soll. Listen über Listen, Serien innerhalb der Serie: Klassische Musik und Oper (inklusive wöchentlicher Tipps der Redaktion), „Bittersweet Symphony“: Orchester und Chöre, Theater und Tanz, Carol Anne Duffys Poems to get us throughThe Great British Art Quiz – to name but a few.

Insbesondere sei hier die Liste „Lockdown reading“ hervorgehoben, unter anderem mit Axel Scheffler, der ein Corona-Kinderbuch illustriert und über die Webseite des Verlags Nosy Crow zum Download bereitgestellt hat. Der Grüffelo höchstselbst hat da übrigens auch noch ein paar Tipps.

Ebenfalls eine sehr schöne Idee: die „Lockdown Book Show“ der Bookshop Band, jeden Freitag um 20:30 Uhr (BST) live auf diversen Facebook-Kanälen.

Apropos Lesen und Bücher, Fans der Tintenwelt von Cornelia Funke sollten eine ganz besondere Premiere nicht verpassen: Rainer Strecker liest ab morgen, 17. April 2020 um 20:15 Uhr aus dem noch unveröffentlichten Band 4 der Serie: „Die Farbe der Rache“.

„Nennt mich Ismael.“

So lautet einer der berühmtesten Romananfänge, nämlich der von – wer weiß es, wer weiß es? Richtig: „Moby Dick oder Der (weiße) Wal“ von Herman Melville. Der Stoff ist gerade ziemlich en vogue in meiner Wahlheimat, steht er doch innerhalb weniger Tage sowohl im Thalia Theater als auch im Schauspielhaus auf dem Spielplan. Während jedoch im Thalia eine ortsübliche Theaterinszenierung zur Aufführung kommt, sahen wir im Schauspielhaus eine musikalische Lesung mit Ulrich Tukur am Text und Sebastian Knauer am Konzertflügel.

Eigentlich eine Idealbesetzung. Und ein schlagendes Konzept: Ulrich Tukur zaubert eine Kompaktversion des sattsam bekannten Stoffs aufs Parkett, während Sebastian Knauer diese mit Stücken unter anderem von Franz Liszt, Modest Mussorgsky, Antonin Dvorak, Fréderic Chopin und Scott Joplin untermalt. Und doch ließen mich die knapp 90 zugegebenermaßen furiosen Minuten seltsam unbefriedigt zurück. Dabei waren die Textpassagen perfekt gewählt: Ismael und Queequeg werden vorgestellt, man erfährt einiges über Nantucket und das Schiff, die Pequod und schließlich auch über dessen Kapitän Ahab, alles hübsch nach der Reihenfolge des Auftretens auch im Roman. Dann aber geht alles ganz fix: Moby Dick wird gesichtet und kaum bekommt man mit, dass nicht nur die ausgesetzten Walfangboote, sondern auch die Pequod selbst versenkt wird, da hat es Ahab auch schon  aus dem verbleibenden Boot gerissen, Ismael findet Queequegs Rettungskanu – und Schluss.

Nennt es Jammern auf hohem Niveau, aber irgendwie fehlte mir da der Mittelteil. Und die Zwischentöne.

Vermischtes

Was ich in den vergangenen Tagen noch so gemacht, aber bisher nicht verbloggt habe:

1. Das Burns Supper im Trific genossen.

„Oh Chieftain of the pudding race!“ Ja, doch, Innereien können lecker sein. Vom Whisky ganz zu schweigen. (Hicks.) Feine Musik und zweisprachige (Gedicht-)Vorträge gab’s auch. Es war bereits meine zweite Burns Night und nach Möglichkeit nicht die letzte.

2. Die Lesung mit Jonathan Safran Foer im kleinen Saal der Laeiszhalle besucht.

Ich hatte zwar außer „Tiere essen“ noch nichts gelesen, aber ich war neugierig auf den Mann. Und wenn der deutschsprachige Lesungsteil von Saša Stanišić vorgetragen und die Veranstaltung von Daniel Beskos moderiert wird, was kann da schon schiefgehen? Richtig: gar nichts. Es war aufschlussreich und sehr kurzweilig. Ich werde weitere Bücher von Jonathan Safran Foer lesen müssen.

3. Das Spiel des FC St. Pauli gegen den VfB Stuttgart am Millerntor miterlitten.

Der Spaßfaktor war erwartungsgemäß erheblich höher als bei meinem ersten Bundesligaspielbesuch vor bummelig 25 Jahren, einem Grottenkick des FC Köln gegen den Karlsruher SC im Müngersdorfer Stadion. Was sich nur leider nicht auf das Ergebnis ausdehnte.

Die einzige Möglichkeit
Die einzige Möglichkeit

Ich stand zwischen Eingeschworenen auf der Gegengeraden im Block C und es fühlte sich ein wenig so an, als wäre ich bei jemandem zu Hause eingeladen. Jeder schien jeden zu kennen, jedenfalls im unmittelbaren Umkreis, und grob mindestens auch noch die direkte Nachbarschaft. Das Spiel geriet streckenweise zur Nebensache, so sehr faszinierten mich das Drumherum und einzelne Verhaltensweisen. Neben mir stand beispielsweise ein prinzipiell sehr ruhig und besonnen wirkender Mensch, der ausschließlich bei Eckbällen für die Heimmannschaft aus dem Stand verbal komplett ausrastete, um nach der Standardsituation übergangslos wieder in freundliches Schweigen zu verfallen. Ich lernte unter anderem, wer wo steht bzw. sitzt, wie man sich als Fan der Gästemannschaft unter Paulianern besser nicht benehmen sollte, welches Liedgut verwendet wird, wie groß manche im Stadion geschwenkte Flagge sein kann und dass der kleine tschechische Maulwurf aus der „Sendung mit der Maus“ Pauli heißt. Außerdem weiß ich jetzt, wo es fußläufig zum Stadion die beste Pizza gibt.

Wie das Spiel ansonsten so war, kann man hier oder dort und drüben bei Stefan nachlesen und -schauen.

4. Bei „Rock’n Read“ zwei Schallplatten, ein Buchpäckchen und einen Gutschein gewonnen.

Der „Abend zwischen Lyrik und Lyrics“ im Literaturhaus Hamburg wurde von Studierenden des Seminars „Buch braucht Bühne“ der Arbeitsstelle für Studium und Beruf an der Universität Hamburg veranstaltet. Als Experten waren Frank Spilker, Isabel Bogdan, Ingo Herzke sowie der Literaturwissenschaftler Dr. Martin Schneider geladen.

Der Erkenntnisgewinn aus dem Programm war eher gering, dafür der Unterhaltungswert umso höher. Die Sache entpuppte sich zudem als deutlich musiklastiger als im Vorfeld vermutet. Das mochte ich besonders.

5. Bei HAM.LIT unverhofft einem der beiden unter 4. gewonnenen Bücher nebst Autorin wieder begegnet.

Nämlich Paula Fürstenberg mit „Familie der geflügelten Tiger“ – ich bin jetzt noch ein bisschen gespannter auf das Buch. Außerdem erlebte ich Margarete Stokowski mit „Untenrum frei“ (och, na ja), Stefan Beuse mit „Das Buch der Wunder“ (Toll! Kaufen!), Dear Reader (trefflicher Name – ansonsten ohne Wertung), Alina Herbing mit „Niemand ist bei den Kälbern“ (tendenziell langatmig), Marcel Gein (süß!), Sven Amtsberg mit „Superbuhei“ (fragt mich nächste Woche nochmal) und leider nur ganz kurz im Vorbeigehen Philipp Winkler mit „Hool“ (puh). Ich hätte sehr gerne noch etwas aus „Zuckersand“ von Jochen Schmidt gehört. Aber das Turmzimmer des Uebel & Gefährlich war notorisch überfüllt, weswegen ich lieber bei lilly among clouds im Terrace Hill blieb. War gut so.

„Den“ magischen Moment gab es diesmal zwar nicht, aber ich rechne nach der Erfahrung des letzten Jahres mit der ein oder anderen Spätfolge. Ich werde berichten.

„Liebe für alle – Vol. 3“ & In Concert: Svavar Knútur in der warenwirtschaft

„Liebe für alle – Vol. 3“, so lautete der Titel der sehr empfehlenswerten Veranstaltung vorgestern im Grünen Jäger. Tatsächlich gab es Liebe für alle und jeden, in unterschiedlichen Spielarten und Darbietungsformen. Ich mochte besonders die Bestsellervorschau von Anselm Neft und die Liebes-/Männergeschichte von Katrin Seddig ohne Happy End. Wobei das weniger ein Nicht-Happy End, sondern vielmehr ein Cliffhanger war. Außerdem überlege ich immer noch, wo ich Tilman Birr vorher schon einmal gesehen haben könnte. Schöner Abschlusssong übrigens.

„Liebe für alle“ könnte auch als Überschrift über dem gestrigen Konzert von Svavar Knútur in der warenwirtschaft gestanden haben. Konkreter: Musik (& Liebe) für alle und mit allen, dazu eine winzige Prise Gütersloh-Bashing, aus Gründen – ganz hervorragend, wir verstehen uns. Den Mann live zu erleben wird nicht langweilig und ist wärmstens all denen zu empfehlen, die das Etikett „Icelandic Troubadour“ nicht abschreckt.

Buchpremiere: Isabel Bogdans „Der Pfau“ im Literaturhaus Hamburg

Gestern Abend, bei der Buchpremiere im Literaturhaus Hamburg, traf ich insgesamt zwölf Freunde und Bekannte sowie einige weitere mit mir über Twitter und Facebook Verbundene, die es vielleicht noch werden. Mit einer Ausnahme habe ich all diese Menschen bei oder durch Isabel kennengelernt und mehr muss man dazu wohl nicht sagen. Außer eines noch: Das Buch ist zauberhaft.

Wer kann, möge also eine der anstehenden Lesungen besuchen. Gute (Lese-)Reise, kleiner Pfau!