In Concert: Martin Kohlstedt im Volt

Man nehme zweimal Martin Kohlstedt in Hamburg, mit einem vergleichbaren Programm, beide Male in der elektronischen Version, und man bekommt: zwei komplett unterschiedliche Abende.

Ein Teil davon mag dem anderen Raum geschuldet sein. Aber für mich war das heute einer der stärksten Beweise dafür, wie sehr Musik auch Tagesform ist. Und dass genau das kein Handicap bedeuten muss, sondern eine Stärke sein kann.

Junger Mann: Wenn du das durchhältst, dann hast du einen Fan für lange.

In Concert: A Winged Victory for the Sullen in der Volksbühne Berlin

Ich hatte ja gehofft, dass es Ton- und Bildmaterial geben würde von dem A Winged Victory for the Sullen-Konzert am 1. März in der Volksbühne Berlin. Aber der Soundcheck-Film von Robin Thomson trifft die Atmosphäre des Abends tatsächlich noch viel besser, als ein Konzertmitschnitt es vermocht hätte.

In Concert: Salut Salon in der Kommödie Winterhuder Fährhaus

Wenn man an einem Samstagnachmittag, zwei Tage vor dem Konzerttermin, mit dem Gedanken „Ach, es wird eh ausverkauft sein!“ eher lustlos auf den Buchungsplan der Komödie Winterhuder Fährhaus klickt und für ein Programm namens „Die Nacht des Schicksals“ ist noch exakt 1 (in Worten: ein) Platz zu haben…

… tja, was soll ich sagen. Es war großartig. Heiße Empfehlung!

In Concert: „The Artist“ mit dem NDR Sinfonieorchester auf Kampnagel

„With Pleasure!“

Ich habe nur eine mögliche Erklärung dafür, dass ich gestern erst (!) kapiert habe (!!), warum der Mann den gesamten Film zuvor über partout kein einziges Wort sprechen will: In der deutschen Synchronisation hört man es nicht. Das ist doch so, oder? Ansonsten dürft ihr mich ab heute ungestraft als blindes Huhn beschimpfen. Bzw. natürlich als taube Nuss.

Aber zurück zum gestrigen Abend und somit zur Filmkonzertreihe des NDR Sinfonieorchesters auf Kampnagel: Das ist absolut genau mein Gift und die Jahresdosis dürfte gerne höher sein.

(Jahres-/Konzert-)Rückblick 2014

Wie ich acht Jahre in Hamburg mit einem Schnitt von jeweils unter fünf Livekonzert-Besuchen – eher weniger – verbringen konnte, ist mir inzwischen schier unbegreiflich.

Wie es dazu kam, dass sich das änderte, ist eine lange, wunderliche und nicht in allen Teilen erfreuliche Geschichte. Sie bewirkte aber, dass ich im Laufe des bald vergangenen Jahres u. a. diese Menschen zum ersten Mal live erlebt habe (in alphabetischer Reihenfolge):

Damit verbunden waren weitere Premieren: BOILER ROOM, MS Dockville, Elbjazz Festival, die Filmkonzertreihe in der Laeiszhalle und das Sommerfestival auf Kampnagel (inklusive Orchesterkaraoke! Großartig!); ich war erstmalig in der Astra Stube, in der Markthalle Hamburg und auf der Stubnitz sowie nach Ewigkeiten mal wieder in der Staatsoper Hamburg und im GRUENSPAN.

2015 wird es nahtlos weitergehen – mein Nachholbedarf ist nämlich noch lange nicht gedeckt.

Ich freu mich drauf!

"Renku" in der Staatsoper Hamburg
„Renku“ in der Staatsoper Hamburg
Elbjazz
Elbjazz
MS Dockville
MS Dockville
"Nufonia must fall" auf Kampnagel
„Nufonia must fall“ auf Kampnagel

In Concert: Boiler Room „Stay True Germany“ im REE Location

Das war also gestern der Boiler Room. Ok, dem Vernehmen nach nicht der „echte“ Boiler Room, sondern etwas, was sich „Stay True Germany“ nennt und von Ballantine’s gesponsert wird.

Da hatte ich vor ein paar Wochen blind auf „RSVP“ geklickt, aus reiner Neugier, und war daher sehr angenehm überrascht, neben einem Haufen DJ-Equipment und verschiedenstem Synthesizer-Gedöns unter anderem auch einen ausgewachsenen Konzertflügel auf der Bühne vorzufinden. Schade nur, dass der Sound in der großen Halle nicht optimal war und dass gefühlte 70-80% der Leute nicht die Musik (oder gar die Künstler), sondern ausschließlich sich selbst feiern wollten. Zusammen mit den umsonstenen Whisky-Drinks ergab das keine günstige Atmosphäre – zumindest nicht für Klavier- und Streichertöne.

Gregor Schwellenbach und sein Ensemble sind daher leider fast komplett untergegangen. Brandt Brauer Frick fand ich nicht übel, Carl Craig war nicht so meins. Aber Francesco Tristano, solo und zusammen mit Brandt Brauer Frick: Volltreffer. Allein dafür hat es sich gelohnt.

Ach ja, und ich weiß jetzt buchstäblich aus eigener Anschauung (Luftlinie geschätzt 5m), wer Jorge Gonzalez ist. Davon muss ich mich jetzt erst einmal erholen. Man wird ja nicht jünger.

In Concert: Nils Landgrens „Christmas with my friends“ im Michel

Advents- und Weihnachtslieder wie „Maria durch ein Dornwald ging“, „Tochter Zion“ oder „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ hatten in meiner (Vor-)Weihnachtszeit lange Jahre keinen Platz. Wenn ich überhaupt noch Weihnachtslieder gehört habe, dann war das Swingendes wie „Christmas with the Rat Pack“ oder angelsächsisches (Pop-)Liedgut à la „Wonderful Christmas Time“, „Driving home for Christmas“ und „Stop the Cavalry“. „Stille Nacht“ konnte ich allerhöchstens noch in der Version von Mahalia Jackson ertragen.

Aber dann hielt mir eines Tages meine kleine Schwester ein dunkelblaues CD-Cover unter die Nase und spätestens ab der Interpretation von „In dulce jubilo“ durch Bugge Wesseltoft war es um mich geschehen.

Und so geschah es, dass ich heute Abend zusammen mit vielen anderen Menschen im Michel saß und zur zweiten Zugabe mit Nils Landgren und seinen Freunden „O du fröhliche“ sang.

Und wisst ihr, wie das war?

Das war wie Weihnachten.

In Concert: Martin Kohlstedt in der Astra Stube

„Introvertiert oder extrovertiert?“

Astra Stube
Astra Stube

Samstagabend in der Astra Stube: Die Luft ist zum Schneiden – die Quarzer müssen hier nicht vor die Tür – und in der großen Diskokugel fehlt ein Stück etwa von der Größe Australiens. Draußen rattern Züge im Minutentakt. Es ist voll und ich mag zwar nicht die Älteste sein, aber ich hebe den Schnitt. Ich bin spät dran und habe keinen Sitzplatz ergattert. Mein Rücken tut weh und ich bin sehr, sehr müde.

Warum ich trotzdem anderthalb Stunden ausgeharrt habe? Weil da vor mir ein junger Mann aus Weimar vor einem Rhodes-Piano (Mark I, vermute ich) und einem Synthesizer gesessen hat. Und das war ziemlich gut.

In Concert: Ane Brun in der Markthalle

Ane Brun „Solo Acoustic“ in der Markthalle – das war ungefähr doppelt so zauberhaft und großartig, als ich erwartet hatte (und ich hatte einiges erwartet).

Neben allen bekannten und geliebten Songs („Are they saying goodbye“, „My lover will go“, „Big in Japan“…) war für mich neu: der Welt schönstes Cover von „Halo“. Wer war noch gleich diese Beyoncé?