London (Part II): Tag 6

The Sky Garden, Leadenhall Market, Old Spitalfields Market, Rough Trade East und die BBC Proms in der Royal Albert Hall.

20 Fenchurch Street...
20 Fenchurch Street…
... The Sky Garden
… The Sky Garden

Eigentlich war ich durch mit der City, aber ich hatte den Besuch im „Sky Garden“ von 20 Fenchurch Street fest vorgebucht, auf mehrfache Empfehlung hin. Ihr hattet alle recht: sensationell und für lau! Nur rechtzeitig reservieren muss man.

Diagon Alley (Winkelgasse)
Diagon Alley (Winkelgasse)

Als Nebeneffekt konnte auf dem Fußweg von dort Richtung Spitalsfield die City in Wochentagsaktion erleben: ein völlig anderes Bild. Außerdem entdeckte ich den Leadenhall Market, der mich ein bisschen an den „Victorian Walk“ im Museum of London erinnerte. Ich fühlte mich fast wie in einer Filmkulisse. Wie ich später erfuhr, stand ich tatsächlich in einer: Stichwort Harry Potter.

Old Spitalsfield Market
Old Spitalsfield Market
Street Art
Street Art

In Spitalsfield stolperte ich dann noch über Rough Trade East. Das entschädigte mich mehr als reichlich dafür, dass ich das irgendwo in der Nähe gelegene und auf meiner Karte eingezeichnete Museum of Happiness partout nicht finden konnte.

Royal Albert Hall
Royal Albert Hall
BBC Proms
BBC Proms

Über den Besuch des Prom 70-Konzerts (Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin, Mozart & Bruckner) in der Royal Albert Hall am Abend und die „Grand Public Tour“ zuvor könnte ich jetzt noch einen halben Roman schreiben. Mach ich vielleicht auch mal irgendwann.

London (Part II): Tag 4

City of London mit Monument, Royal Stock Exchange und Bank of England, „Meet The Composer: Peter Broderick ‚Partners'“, Camden Market und „London’s Burning“.

We didn't start the fire
We didn’t start the fire
On sale
On sale

Was vom historischen Stadtkern übrig ist, ist größenteils übel verbaut, ungemütlich, außerhalb der Bürozeiten bis auf ein paar versprengte Touristen menschenleer und dass heute im weiten Umkreis nicht ein einziges der öffentlichen Klos zugänglich war, hat nicht zur Steigerung der Gastlichkeit beigetragen. Mit dem Teil der Stadt bin ich durch – danke, reicht; den Rest ziehe ich mir aus Büchern.

Umso erbaulicher war dafür die Veranstaltung „Meet the Composer“ mit Peter Broderick im Brilliant Corners. Als bekennendes Erased Tapes-Fangirl konnte mir das nicht entgehen lassen und überhaupt, die Idee der Classic Album Sundays, abgefahren reizvoll, wann gibt’s das in Hamburg? Aber zurück zu Peter Broderick. Der stellte sich gut gelaunt den Fragen von Colleen „Cosmo“ Murphy und der anwesenden Zuhörer, gab hilfreiche Tipps zu seinem Steckenpferd, der Pflanzenwelt („The dandelion is just a great plant to hang out with!“) und spendierte nach der Session Makronen für alle (die mich aus der drohenden Unterzuckerung retteten). Während wir lauschten, hatte er genügend Zeit zum Einkaufen: Er hat „Partners“, sein neues Album, nach der Aufnahme nämlich bisher nicht angehört und auch nicht vor, dies zu tun. Um, das nur als Kurzversion, nicht Gefahr zu laufen, im eigenen Saft zu schmoren. Der Zufall war ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung des durch die Musik von John Cage inspirierten Albums und der Zufall wollte es auch, dass es eine feueralarmbedingte Unterbrechung gab und die Platte (we’re talking vinyl here) trotz feinsten Audioequipments deutlich hörbar knisterte, an einer Stelle sogar sprang. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Welcome to Camden
Welcome to Camden
Camden Market
Camden Market
"Madam, just mind the gaps, will you?"
„Madam, just mind the gaps, will you?“

Zum Camden Market sind es von Dalston Kingsland nur vier Stationen mit der Overground. Ein echtes Kontrastprogramm: von leise, minimal und zurückgenommen auf bunt, laut und wuselig in weniger als 15 Minuten. Ganz großartig ist es da und wenn ich eines Tages einmal viel Geld habe und noch mehr Mut, meinen (Bekleidungs-)Stil radikal zu ändern, dann werde ich wieder hinfahren und dort einkaufen.

Camden Town
Camden Town

Dieses Jahr begeht London den 350. Jahrestag des „Great Fire of London“ (wer nicht rechnen will: 1666). Ganz genau war das am 2. September, also vorgestern. Unter dem Titel „London’s Burning“ fanden daher bis einschließlich heute zahlreiche Veranstaltungen statt. Als Schlusspunkt wurde vorhin auf der Themse ein auf einer Schute installiertes Holzmodell des alten Londoner Stadtkerns feierlich in Brand gesetzt. Dazu war nicht nur die Themse, sondern auch Uferstraßen gesperrt und nicht ohne Grund, denn die Leute kamen in Strömen. Offiziell wurde keine Musik dazu gegeben, aber unter den Wartenden wurde der mögliche Soundtrack ausführlich diskutiert. Unter den Favoriten waren The Clash, Arthur Brown und Johnny Cash.